Worauf ist bei Tankanlagen zu achten?

In der Bundesrepublik sind rund 3,6 Millionen Heizöltankanlagen zu finden, die schon über 25 Jahre alt sind. Circa eine halbe Million von diesen ist sogar bereits mehr als 30 Jahre im Einsatz.
Verwunderlich ist es so nicht, dass diese Tankanlagen kaum noch dem aktuellen Technikstandard entsprechen und sich durch eine höhere Anfälligkeit für Mängel auszeichnen. Viele Besitzer einer solchen Tankanlage wissen jedoch nicht, dass sie selbst haften müssen, wenn Umwelt- oder Gebäudeschäden entstehen, weil der Öltank gar nicht oder nur unregelmäßig überprüft wurde.

Auch private Betreiber von Tankanlagen sollten diese daher regelmäßig hinsichtlich optischer Mängel überprüfen und warten lassen. Idealerweise geschieht die Überprüfung von Heizöltanks nach einer neuen Befüllung, vor einer längeren Abwesenheit oder vor der neuen Heizperiode.

Worauf ist bei Tankanlagen zu achten
Worauf ist bei Tankanlagen zu achten

Diese gesetzlichen Regelungen sind zu beachten

In Deutschland besteht keine gesetzliche Regelung dazu, wie häufig die Überprüfung eines Öltanks stattfinden muss. Ausschlaggebend für die Sicherheit von Heizöltankanlagen ist zwar bereits seit August des Jahres 2017 die Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen, kurz AwSV – allerdings unterscheiden sich die detaillierten Vorgaben zwischen den einzelnen Bundesländern.

Einige der Prüfvorschriften gelten jedoch bundesweit. Zu diesen gehören allerdings vor allem Regelungen, welche Tankanlagen in Wasserschutz- oder Überschwemmungsgebieten betreffen. Dies trifft auf die meisten Heizöltanks selbstverständlich nicht zu. Aus diesem Grund gilt für sie keine generelle Überprüfungspflicht.

Diese Mängel zeigen sich bei alten Tankanlagen besonders häufig

Der Großteil der Öltanks, die vor den 1990er-Jahren verkauft wurden, zeigen sich als einwandig. Außerdem ist ihre Aufstellung ausschließlich in einem flüssigkeitsdichten Auffangraum erlaubt. Für die Wartung und die Sicherheitsvorkehrungen dieses Auffangraumes ist der Besitzer verantwortlich.

Allerdings zeigen sich die vorgeschriebenen Sicherheitsmaßnahmen recht aufwändig, sodass diese häufig vernachlässigt werden. Der Auffangraum zeigt sich so in vielen Fällen als undicht, ebenso wie die Anschlüsse. Zu weiteren typischen Mängeln zählen defekte Füllsysteme, kaputte Grenzwertgeber und in die Jahre gekommene Entnahmesysteme.

Laut den Erkenntnissen verschiedener Sachverständigen-Organisationen weisen so mehr als die Hälfte der Öltankanlagen in Deutschland erhebliche Mängel auf.

Verzicht auf Prüfung – Haftung im Schadenfall

Sollte ein unsachgemäßer Zustand des Öltanks durch seinen Besitzer ignoriert werden und es ereignet sich aus diesem Grund ein Schaden, wird im Nachhinein geprüft, ob sich der Vorfall auf eine nicht ausreichende Dichtheit oder eine mangelhafte Instandhaltung der Anlage zurückführen lässt.

Unwissenheit schützt den Betreiber in einem solchen Fall nicht, denn dieser muss für sämtliche Schäden an der Umwelt oder am Gebäude haften. Auch eine Gewässerschadenversicherung oder eine Öltankversicherung wird die Haftung verweigern, wenn keine professionelle Überprüfung der Tankanlage nachgewiesen werden kann.Aus diesem Grund besteht ein wertvoller Rat für die Besitzer von Heizöltanks oder anderweitige Tankanlagen, etwa, wenn ein mobiler Dieseltank für die Werkstatt vorhanden ist, diese einer freiwilligen Sicherheitsüberprüfung in regelmäßigen Abständen zu unterziehen – schließlich ist in diesem Fall Vorsicht wesentlich besser als Nachsicht.

Diese Überprüfung sollte stets durch einen Fachbetrieb ausgeführt werden. Hinsichtlich des Prüfungsintervalls gilt eine Empfehlung von fünf Jahren. Die passenden Ansprechpartner bestehen in wasserrechtlich anerkannten Unternehmen des Heizungsbaus sowie speziellen Tankschutzbetrieben. Darüber hinaus kann jedoch auch die neutrale Fachkenntnis eines Sachverständigen mit wasserrechtlicher Anerkennung in Anspruch genommen werden, etwa von DEKRA oder TÜV. Der Preis für die Dienstleistung liegt zwischen 100 und 150 Euro.

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