VW 39 Ur-Käfer im Automuseum PROTOTYP (© Jan Steinhilber)

Erster und einziger noch existierender VW 39 im Automuseum PROTOTYP

VW 39 Ur-Käfer im Automuseum PROTOTYP (© Jan Steinhilber)
VW 39 Ur-Käfer im Automuseum PROTOTYP (© Jan Steinhilber)

Mit dem historisch bedeutenden VW 39, Fahrgestellnummer 1-00003, präsentiert das 2008 eröffnete Automuseum PROTOTYP in seinem Jubiläumsjahr einen ganz besonderen Neuzugang. Dieser Volkswagen verlies zu Beginn des 2. Weltkrieges 1939 als erster von insgesamt nur 14 Stück das Porsche-Werk in Stuttgart-Zuffen-hausen und blieb als einziger seiner Baureihe erhalten. Nach detaillierter Recherche und mehrjähriger Restaurierung ist dieser einzigartige Brezelkäfer nun ein Highlight der Dauerausstellung.

Das Automuseum PROTOTYP zeigt den ersten und einzig erhaltenen VW 39-Vorgänger-Käfer. Ursprünglich waren 50 Exemplare dieser Serie geplant. Durch den Beginn des 2. Weltkrieges wurden jedoch nur 14 Fahrzeuge für den zivilen Einsatz gebaut, denn die Entwicklung militärischer Fahrzeuge hatte Priorität. Unter den bei Porsche gebauten Vorserienfahrzeugen des VW Käfers war dieser VW 39 mit der Fahrgestellnummser 1-00003 ein Sonderfall: Von Dr. Ferdinand Porsche 1939 als Hochgeschwindigkeitsvariante konzipiert sowie als Versuchsfahrzeug von ihm und seinem Sohn Ferry Porsche eingesetzt, wurde im Heck ein leistungsgesteigerter Typ 64-Motor verbaut, der ursprünglich für den Typ 60 K 10 „Berlin-Rom-Wagen“ konstruiert worden war und 32 PS anstelle der sonst üblichen 23,5 PS leistete.

Zur Vorbereitung der bevorstehenden Serienproduktion im Volkswagenwerk wurden in Stuttgart-Zuffenhausen erstmals bei der Herstellung der VW 39-Vorserie Werkzeugmaschinen wie z.B. Karosseriepressen genutzt. Davor waren alle Vorserien-Volkswagen per Hand gefertigt worden. Dadurch kam es beim VW 39, nochmals zu Detailänderungen:
• Die Motorhaube am Heck wies eine von der Mitte aus vertikal nach unten verlaufende Falz auf.
• Das obere Ende der Vorderhaube war nicht mehr wie beim Vorläufer, dem VW38, gerade, sondern bogenförmig.
• Die verchromten Stoßfängerhörner waren nun konkav geformt und nicht länger konvex.
• Die von Erwin Komenda verbesserte Heizung im Innenraum, bei der erstmals Warmluftkanäle in der Karosserie einen Teil der vom Motor erwärmten Luft an die Windschutzscheibe leiteten, um diese klar und eisfrei zu halten.
Das Typenschild weist dieses Fahrzeug als Porsche aus. Neu und prägend für alle nachfolgenden Modelle war die neue Fahrgestellnummer. Sie begann mit einer „1“ gefolgt von einem Bindestrich
und einer laufenden, fünfstelligen Nummerierung, was bereits eine Serienproduktion suggerierte.

„Seit 2008 zeigen wir in der HafenCity außergewöhnliche Fahrzeuge und erzählen deren Geschichten. Dabei ist das Aufspüren der besonderen Exponate wie die Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen“, erklären die beiden Museumsgründer Thomas König und Oliver Schmidt. „Dass wir diesen einzigartigen VW 39 rechtzeitig zu unserem 10jährigen Jubiläum komplett restauriert unseren Besuchern präsentieren können, ist einfach ein Glücksfall!“