Bikes mit ABS und hohen Reifenstandards

Während der eine Fahrer das sportlich angeschnittene Profil liebt, setzt der andere auf maximale Sicherheit in allen Lebenslagen. Vor allem die Bodenhaftung bei Nässe muss stimmen. Bei Sportreifen haben die Entwickler einen vergleichsweise leichten Job, denn hier lässt sich die Zielgruppe recht genau definieren und damit das Produkt an die Wünsche der Fahrer mit unterschiedlichen Fahrweisen anpassen. Bei den Tourenreifen fällt dies deutlich schwerer, hier muss der Reifen auf das jeweilige Motorrad und den Fahrertyp individuell abgestimmt werden. Tourenreifen wie beispielsweise der regenfreundliche Bridgestone T30, eignen sich für schwere Reisemotorräder wie die Yamaha FZR 1300, sportliche Allrounder wie die Honda CB 1000R oder für Highspeed-Boliden wie die Suzuki Hayabusa. Besonders auf nasser Strecke konnte vor kurzem laut der Fachzeitschrift „Motorrad“ der ausgewogene und neutral abgestimmte Japaner beim Bremsen im Test mit dem kürzesten Bremsweg von lediglich fünfundvierzig Metern bei 100 km/h Geschwindigkeit punkten und Akzente setzen.

Die individuelle Reifengeschichte
Abseits aller Punkte und Testkriterien haben Motorradfahrer im Alltag individuelle Ansprüche und Gewohnheiten. Der Reifenabrieb ist neben dem eigenen Fahrstil und dem Motorradtyp auch noch von anderen Kriterien abhängig. Wie man in Kurven herein- oder auch heraus bremst bis hin zu den Straßen und Wegen, die man vorrangig befährt. Ist man häufig auf kurvenreichen – unbefestigten – Landstraßen unterwegs oder fährt man eher Geradeausstrecken und Autobahnen? Viele Geradeausfahrten lassen in der Reifenmitte die berühmte Platte entstehen, häufige Kurvenfahrten reiben dagegen in erster Linie die Schulterstücke glatt, außerdem fördert schlechte Asphaltqualität den Verschleiß der Pneus. Damit erzählt sozusagen jeder Reifen seine individuelle Geschichte, wer ihn wie und wo fuhr.

Foto_TRD-Bridgestone

Foto: TRD Bridgestone

Sportreifen: Regentauglichkeit eingeimpft
Moderne Motorräder verfügen fast alle über ABS. Auch ungeübte Fahrer sollen beim aktuellen Entwicklungsstand in der Lage sein, bei allen Wetterbedingungen das Beste aus den Reifen herauszuholen. Bei den Bremswegen traten in einem aktuellen Sportreifen-Test erstaunliche Unterschiede auf. Mit dem kürzesten Bremsweg bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h punktete im Spitzenduo der Bridgestone S20 EVO mit 42,9 Meter vor dem Michelin Pilot Power3 mit 43,3 Meter. Mit sechs Sport-Bikes ging eine Stuttgarter Fachzeitschrift kürzlich auf eine viertausend Kilometer lange Testfahrt. Zielsetzung war, die Anforderungen der Bereifung einer typischen Motorradsaison im Zeitraffer zu simulieren.