Spritpreise heute fast so günstig wie vor 16 Jahren

Preissteigerungen bei Benzin- und Diesel in den vergangenen Jahren nur leicht über Inflationsrate

Von 2002 bis 2017 haben sich die Superpreise im Durchschnitt jährlich nur um 1.72 Prozent verteuert. Beim Diesel ergibt sich eine ähnliche Preissteigerung, nämlich 1,9 Prozent. Basierend auf einem Durchschnitts-Literpreis von 82,2 Cents (in 2002) und einem Schätzwert für 2017 von EUR 1,11 (aktuell EUR 1.115) zeigten die Preise der Kraftstoffe eine nahezu ähnliche Preisentwicklung. Bei den applizierten Preise habe ich die mittleren Monatspreise dieser 16 Jahre ermittelt und für das Jahr 2017 antizipierte Preise von Juli bis Dezember angewandt. Die Inflationsrate (CPI) basiert auf den Monatswerten des besagten Zeitraums. Die vergleichbare durchschnittliche Inflationsrate betrug 1.33 Prozent.
Der Chart zeigt kurzfristig eratische Preisbewegungen, aufgrund politischer Entwicklungen. Mittelfristig / langfristig pendelt sich der Preis in den langfristigen Trend ein. Wir Autofahrer erinnern uns meist nur an die “teuren” Spritpreise.

Autofahren günstiger als vor 16 Jahren

In den neunziger Jahren brachte ein Mittelklassewagen zwischen 800 bis 1000 kg auf die Waage. Doch mehr Sicherheit, Komfort und Luxus gehen zu Lasten vom Gewicht. Heute wiegen gleiche oder ähnliche Modelle 1.200 bis 1.300 kg. Sorge um die Umwelt und technischer Fortschritt steigerten hingegen die Motorenleistung bei geringerem Spritverbrauch. Benötigte ein mittlerer PKW 8,5 bis 10,5 Liter Benzin / 100 km verbraucht das selbe / ähnliche Auto heute 30 bis 40 Prozent weniger.

Zwischen 2002 und Ende 2017 stiegen die Superpreise um 31,3 und Dieselpreise um  37,9 Prozent, während der Konsumpreisindex um 19,4 Prozent zulegte. Der Nettopreisanstieg betrug insgesamt 11,9 (Super), bzw. 18,5 (Diesel) Prozent. Bei einem 30 bis 40 Prozent geringerem Kraftstoffverbrauch.

Kurzfristiges Überangebot an Kraftstoff

Die Opec appeliert wieder einmal zur Förderdisziplin. Während in den USA stillgelegte Bohrtürme, Fracking- und Ölschieferanlagen wieder aktiviert werden. In den Industrieländern drängen die Regierungen zudem die Konsumenten zu Fahrzeugen, welche andere Energieträger – wie Strom oder Gas – benötigen. Auch die Gaspreise dürften unter Druck kommen. Im Markt herrscht ein erhebliches Überangebot. Es fällt bei der Rohölförderung aber auch bei der Raffination des schwarzen Goldes als Nebenprodukt an. Im Wirtschaftsmagazin “finanzmag.com” werden unter dem Titel “Machtpoker im Gasgeschäft – Gaspreise werden fallen” die Hintergründe der aktuellen Entwicklung analysiert.

Text und Grafik: Radovan Milanovic
Bild: meinautomagazin.de

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