Benzin oder Diesel?

Sind Benziner tatsächlich umweltverträglicher als Diesel PKWs?

Anteil an Euro 6-Farzeugen nahm in 2018 um 5,1 Prozent zu

Benzin oder Diesel?Am 01. Januar 2018 waren in Deutschland 63,7 Mio. Fahrzeuge zugelassen, wovon 46.475 Mio. PKWs sind. Das Dieselproblem führte dazu, dass die Anzahl Benziner um 1,6 Prozent auf 65,5 Prozent anstieg. Trotzdem erstaunt, dass der Anteil an Diesel-PKWs ebenfalls zunahm, nämlich um 0,9 Prozent auf 32,8 Prozent. Das Durchschnittsalter der eingelösten Fahrzeuge stieg 2018 von 9,3 auf 9,4 Jahre.

Der Druck des Gesetzgebers führte dazu, dass PKWs der Emissionsklasse Euro 6 auf 9.317.863 (20 Prozent aller PKWs). Die meisten Fahrzeuge sind jedoch den Euro-Klassen 5 und 4 an (28,7 / -2,7 Prozent, bzw. 30,8 / -5,9 Prozent) zugeordnet.

Benziner – hoher Ausstoss krebserregender Partikel

Neueste Untersuchungen zeigen, dass moderne Benzinmotoren deutlich mehr gefährliche Partikel ausstossen, als Dieselmotoren. Und gerade diese Russteilchen beinhalten krebserregende Stoffe. Besonders kalt gestartete PKWs erweisen sich als wahre Risikoträger. Ein Vergleich zwischen einen 1,6 l /Euro-5 PKW 6 Diesel-PKW mit Partikelfilter und einem 1,8 l / Euro-3 PKW Benziner zeigt eine klare Bilanz zugunsten von  Diesel-PKWs: 40 Mio. Partikel und 45 Nanogramm krebserregender Stoffe auf Russpartikeln stehen 6 Mrd. Partikeln und 1.710 Nanogramm gefährlicher Stoffe gegenüber. Die winzigen Russpartikel sind deshalb so gesundheitsgefährdend, da sie tief in die Lunge vordringen, sich dort einnisten und schwere Erkrankungen der Atemwege auslösen können.

Wissenschaftliche Untersuchungen kamen zum Schluss, dass der “dreckigste” Benziner im Falle des krebserregenden Stoffes Benzo(a)pyrenden den europäischen Grenzwert um das 1.700-Fache überschreitet. Beim Diesel “nur” um das 45-Fache.

Diesel-PKWs mit gesundheitsbelastendem Stickstoffdioxid

Stickstoffdioxid (NO2), entsteht durch die Verbrennung von Kohle, Öl oder Gas. Es kann auch in geringen Konzentrationen zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Auch das NO2 kann bis zur Lunge vordringen und Zellen angreifen. Dieselabgase bergen ebenfalls die Gefahr, Herz-Kreislauf-Erkrankungen auszulösen. In der EU liegt der Jahresmittel Grenzwert bei 40 Mikrogramm pro m3 Luft. Neuste Studien kommen zum Schluss, dass bereits eine längere Beeinflussung von 10 Mikrogramm / m3 Luft ernsthafte Auswirkungen auf die Gesundheit hat.

Trotz negativer Presse sprechen der tiefere C02-Ausstoss, als auch der sparsamere Kraftstoffverbrauch für Diesel-PKWs.

Text und Bild: Radovan Milanovic
Quelle Fahrzeugstatistik: Kraftfahrt-Bundesamt (kba.de)