Kilometerleasing und Restwertleasing – was Unternehmer wissen sollten

AutoleasingWer einen geschäftlichen Leasing-Vertrag abschließen möchte, der kann grundsätzlich zwischen Kilometerleasing und Restwertleasing unterscheiden. Welche Unterschiede und Alternativen gibt es?

Grundverschiedene Vertragsformen

Es ist wichtig zu verstehen, dass sich die beiden Vertragsformen nicht miteinander vermischen lassen. Das Kilometerleasing legt das Restwertrisiko nicht auf den Leasingnehmer um. Das Restwertleasing arbeitet allerdings mit einer namensgebundenen Risikoumlage.

 

Hinweis

Vertragsgeber versuchen immer wieder, die beiden Formen miteinander zu vermischen. Allerdings hat der Bundesgerichtshof in einem Urteil vom 09.05.2012 entschieden, dass eine Mischform der Verträge nicht rechtmäßig ist.

Wie wird das Restwertrisiko bestimmt?

Über das Restwertrisiko wird entschieden, welche tatsächlichen Kosten für das Leasing anfallen. Das Restwertrisiko ist bei Vertragsabschluss kaum kalkulierbar. Alle weiteren Kostenfaktoren sind hingegen von Beginn an festgeschrieben:

  • Leasingraten
  • Verwaltungskosten
  • Anzahlung

Der Abschreibungswert eines jeden Fahrzeuges kann ohne Weiteres genau bestimmt werden. Darüber lässt sich auch der steuerliche Restwert bestimmen. Der vertragliche Restwert betrachtet allerdings den Wagenwert zum Zeitpunkt des Vertragsendes. Hier kommen viele Faktoren zum Tragen. Wie viele Kilometer wurden mit dem Fahrzeug gefahren? Welche Verschleißspuren sind zu sehen? Selbst die Farbe kann ausschlaggebend sein – ist diese zum Zeitpunkt des Vertragsendes besonders gefragt, oder eben nicht? Hat sich darüber hinaus die allgemeine Nachfrage für den Fahrzeugtypen gesenkt, kann auch der Restwert rapide abfallen.

Was bedeutet dies für den Vertragsnehmer?

Das Restwertleasing trägt also das Potenzial, dass zum Vertragsende eine nennenswerte Schlussrate fällig wird. Diese dient dazu, den vertraglich festgelegten Restwert und den tatsächlichen Restwert auszugleichen. Oft werden Verträge dabei mit geringen Monatsraten, aber einem hohen Restwert ausgestellt. Die niedrigen Raten werden dann durch eine hohe Schlussrate relativiert.

Der Restwert des Leasingfahrzeuges ergibt sich bei Kilometerleasing aus einer Kalkulation von Verschleiß und gefahrenen Kilometern. Diese Kalkulation wird bei Vertragsbeginn durch den Leasinggeber ausgestellt. Hat dieser sich verschätzt, trägt er das finanzielle Risiko. Dies ist ein Grund dafür, dass das Kilometerleasing immer seltener angeboten wird.

Kfz-Langzeitmiete als Alternative?

Im Vergleich zum Leasing ist die PKW Langzeitmiete grundsätzlich anders aufgebaut. Hier können Geschäftskunden ihren Fuhrpark flexibel anpassen, ohne sich mit Faktoren wie Restwert oder Kreditkosten befassen zu müssen.

Es handelt sich um eine klassische Autovermietung, die vor allem für kleine Unternehmen in den Anfangsjahren eine erstklassige Alternative zum Leasing bietet. Es ist allerdings natürlich zu beachten, dass es für die Mietwagen keine Option zum Kauf gibt. Selbst eine langjährige Nutzung würde nicht in einem vergünstigten Kaufpreis resultieren.

Bild: ©istock.com/mmeci74

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